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Essen-Werden

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Diese original erhaltene E.F.Walcker Orgel wurde 1900 erbaut.

Als am 24. Juni 1900 die „Neue Evangelische Kirche” in Werden eingeweiht wurde, erklang auch zum ersten Mal die neue große Walcker-Orgel in einem Gottesdienst, gespielt von dem damaligen Kantor und Organisten Wilhelm Breidenbach, der auch der Hausorganist in der Villa Hügel war.
Es ist nicht bekannt, ob Breidenbach auf den Bau der Orgel – z. B. ihre Disposition – Einfluss genommen hat; sicher scheint zu sein, daß er diese Orgel sehr geliebt hat... Immerhin war er 34 Jahre lang an ihr tätig, offensichtlich ohne Verlangen, sie baulich oder stimmlich zu verändern. Gebaut von der damals weltbekannten Firma E.F. Walcker in Ludwigsburg als deren op. 885 zum Preis von 16.875,00 Mark und finanziert aus einer Kirchbauspende des der Werdener Gemeinde angehörenden Fabrikanten Geheimrat Friedrich A. Krupp, entsprach die neue Orgel technisch dem damaligen Stand der Orgelbaukunst und musikalisch den Erwartungen des Publikums, das den neuen Orgelklang inzwischen allgemein rezipiert hatte.

Die Abkehr von dieser Orgelbauästhetik durch die in den zwanziger Jahren in Deutschland gegründete „neue Orgelbewegung” bedeutete für viele Orgeln aus den Werkstätten der Firmen Walcker, Sauer, Furtwängler u.a. ihre Zerstörung durch Umbau oder vollständigen Ersatz (wozu Kriegseinwirkungen ihren Teil beitrugen), so daß heute nur noch wenige der größeren Instrumente aus dieser Zeit vorhanden sind. Eine unter ihnen ist die denkmalgeschützte Werdener Walcker-Orgel von 1900.

Die evangelische Gemeinde in Essen- Werden hat den weitestgehend unveränderten Erhalt ihrer Orgel (nennenswerte Umbaumaßnahmen waren lediglich Anfang der 80er Jahre an der Windversorgung vorgenommen worden) in erster Linie einem Ereignis von geschichtlicher Dimension zu verdanken: der Währungsreform. Anfang 1948 kam im damaligen Presbyterium der Beschluß zustande, die Orgel umbauen zu lassen. Die Orgelbaufirma W.Peter in Köln- Nippes wurde aufgefordert, einen entsprechenden Vorschlag nebst Angebot zu unterbreiten, was auch geschah. Zur Auftragserteilung kam es aber nicht mehr, weil der Gemeinde die dafür nötigen Mittel wegen der Währungsreform nun nicht mehr zur Verfügung standen.

Im Zuge der 1990/91 erfolgten Restaurierung durch die Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke wurde das Instrument wieder in seinen Ursprungszustand versetzt. Es steht seither unter Denkmalschutz.



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