Neue Musikzeitung
Mátyás Kiss
Neue Musikzeitung-09-2020
Das auch audiophilen Ansprüchen genügende Hörvergnügen verdankt sich zu gleichen Teilen der unfehlbaren Inspiration Giuseppe Sammartinis  wie den Tonbildungs- und Phrasierungskünsten Andreas Böhlens.

Zwar punktet bereits das dreisprachige Booklet mit vorbildlicher Ausführlichkeit. Dennoch konnte ich mir vor dem Einlegen dieser SACD kaum vorstellen, mir fünf Viertelstunden spätbarocke Kammermusik für Blockflöte am Stück anzuhören – und zwar ohne jede Ermüdung, ja sogar mit wachsender Begeisterung. Das auch audiophilen Ansprüchen genügende Hörvergnügen verdankt sich zu gleichen Teilen der unfehlbaren Inspiration Giuseppe Sammartinis (er hinterließ, obwohl als größter Oboist seiner Zeit bewundert, bizarrerweise hauptsächlich Stücke für eine oder zwei Altblockflöten) wie den Tonbildungs- und Phrasierungskünsten Andreas Böhlens (der parallel eine Karriere als Jazzsaxophonist verfolgt). Ein guter Anlass also, sowohl einen vorzüglichen Komponisten als auch einen wunderbaren Interpreten zu entdecken!