SWR2
Ilona Hanning
SWR2-07-03-2019-4915
Mit dieser CD beamt man sich zurück in Rembrandts Leben.

In diesem Jahr ist der 350. Todestag des berühmten Malers und das Amsterdamer Rijksmuseum zeigt alle Werke, die es von ihm besitzt 22 Gemälde, 60 Zeichnungen, die man selten zu Gesicht bekommt und viele Radierungen.

Die passende Musik zu dieser Rembrandt-Ausstellung hat der niederländische Cembalist Bob van Asperen zusammengestellt

[Musik]

So klingt ein Cembalo von 1669: Petrus Joannes Couchet hat es gebaut, es steht im Rijksmuseum in Amsterdam und ist gut in Schuss, wie man gerade gehört hat. Es ist ein zweimanualiges Instrument und das einzige von Petrus Joannes Couchet  

signierte, dass weltweit erhalten geblieben ist. Die Familie Couchet und Ruckers waren im 17. Jahrhundert die führenden Cembalobauer in den Niederlanden.

Ursprünglich hatte das gerade gehörte Instrument nur ein Manual, aber 1770 ist es, wie so viele andere Instrumente damals auch, von einem unbekannten, vermutlich Amsterdamer Cembalobauer mit einem zweiten Manual aufgerüstet wurde. Dieses Instrument klingt nicht nur gut, es sieht auch ganz imposant aus: brauner, großer Corpus,  in der Innenseite des Deckels steht auf hellem Grund umringt von einem anmutigen Kranz aus grünen Zweigen der Vers aus Psalm 150: Omnis Spiritus Laudet Dominum.

Bob van Asperen weiß mit diesem edlen Instrument umzugehen und bringt die Musik auf vielfältige Art zum Strahlen. Musik, die man zum Teil nicht kennt, oder haben Sie schon mal ein Stück von Joachim van den Hove oder Antohni van Noordt gehört?

Werke von solch unbekannteren aber auch bekannten Komponisten wie Sweelinck, Scheidemann, Froberger oder Kerll  hat der Cembalist Bob van Asperen zu einer abwechslungsreichen CD zusammengestellt. Die Idee dahinter:  

„A Playlist for Rembrandt“, Musik die der große Barockmaler gekannt und gehört haben könnte. Van Asperen beschreibt im booklet sehr schön, wie viele musikalische Aspekte in Rembrandts Gemälden, Radierungen und Zeichnungen stecken und dass der Maler einige Musikliebhaber und Musiker zu seinen Freunden zählte. Außerdem hat Rembrandt sich in seinen Bildern oder Zeichnungen auch mal als Sänger dargestellt oder er hat eine Sopran – oder Altblockflöte in der Hand oder spielt Harfe. Er hatte ja eine Menge Instrumente zu Hause.

Mit dieser CD beamt man sich also zurück in Rembrandts Leben und in seine Werkstatt; vielleicht hatte er ja diese Allemande von Sweelinck im Kopf, als er „Der verlorene Sohn in der Taverne“ gemalt hat. Denn die Melodie stammt von einem Trinklied, das damals in Europa weit verbreitet war.

[Musik]

Musik von Jan Pieterszoon Sweelinck, die Allemande Gratie, auf einem Original Couchet-Cembalo gespielt von Bob van Asperen. Musik, die man auf seiner aktuellen CD „Playlist for Rembrandt“ findet. Sein Beitrag zum 350. Todestag des

berühmten Malers, der in den Niederlanden in diesem Jahr große gefeiert wird.

Die Tracks sollten Sie sich auf ihr Handy laden und beim nächsten Gang durch eine Rembrandt-Ausstellung unbedingt anhören.

Ilona Hanning