In Guy Bovets Bearbeitung von Saint-Saëns' berühmter Orgelsinfonie Op. 78 als "Konzert für Orgel und Orchester" kommt die Orgel definitiv nicht erst beim grossen C-Dur Akkord zur Geltung, sondern ist als konzertierende Partnerin des auf Originalinstrumenten des 19. Jahrhunderts spielenden Orchesters von Anfang an voll eingebunden!
Camille Saint-Saëns dritte Symphonie in c-Moll Op. 78 gehört - zusammen mit seinem "Karneval der Tiere" - zu den bekanntesten Werken des französischen Romantikers, ja der klassischen Musik überhaupt.
In der nun bei Aeolus erschienenen Version des Klassikers hat die Orgel nicht erst im vierten Satz ihren ersten prominenten Auftritt! Der Schweizer Komponist und Organist Guy Bovet hatte die wirklich geniale Idee, dieses Werk umzuschreiben als "Konzert für Orgel und Orchester". In seiner Bearbeitung tritt die Orgel nun bereits im ersten Satz virtuos in Erscheinung, da Bovet zahlreiche Orchesterpassagen vortrefflich auf das Soloinstrument übertragen hat.
Die vorliegende Ersteinspielung dieser Version entstand im Dezember 2017 in der Züricher Kirche Enge, die für ihre vorzügliche Akustik bekannt ist. Solist an der großen Kuhn-Orgel ist Ulrich Meldau, der in den 90er Jahren bei zahlreichen CDs mit Werken für Orgel und Orchester auf dem Label Motette mitgewirkt hat. Das auf historische Aufführungspraxis spezialisierte schweizer Ensemble "Capriccio Barockorchester" spielt dabei unter der Leitung von Karel Valter auf historischen Instrumenten des 19. Jahrhunderts! Dank großzügiger finanzieller Unterstützung war es sogar möglich, das Werk unter Studiobedingungen zu produzieren, was bei größeren Orchesterbesetzungen heutzutage schon fast als Luxus zu gelten hat.
Ergänzt wird das Album durch zwei reizvolle Kammermusikwerke des Komponisten, die von Ulrich Meldau für Soloinstrumente und Orgel übertragen wurden.