Michel Lambert war in den letzten Jahren der Regierungszeit Ludwigs XIII. ein gefragter Meister des Gesangs am königichen Hof von Paris. Der Sänger und Theorbenspieler schuf, basierend auf einer reichen Ornamentik und anderen neuen Stilelementen, ein raffiniertes neues Vokalgenre. Diese „Kunst des guten Singens“ beherrschte alsbald die weltliche Musikszene...
Aber die Popularität dieses Gesangsstils blieb auch der katholischen Kirche nicht verborgen: um für die Gläubigen die düstere Liturgie der Karwoche wieder etwas attraktiver zu machen, wurde der Komponist gebeten, die Klagelieder Jeremias im neuen Stil zu vertonen. Mehr und mehr mutierten die liturgischen Vespern der Karwoche so zu Konzertveranstaltungen, in denen die Gläubigen sogar Sängerinnen und Sänger der Oper bewundern konnten...
Mit Monique Zanetti hat nun eine ausgewiesene Expertin der französischen "art de bien chanter" drei dieser Leçons de ténèbres für AEOLUS eingespielt.