Spätromantische Orgelmusik im Spiegel Richard Wagners: auf Maurice Clements Album „Confluences“ fließen Wagner, Bruckner, Liszt, Franck und Rousseau auf der neuen Thomas-Orgel (2016) in idealer Weise zusammen...
Als im Mai 2016 die neue Orgel der Dekanatskirche zu Diekirch in Luxemburg eingeweiht wurde, horchte das Fachpublikum auf: die für ihre ausgezeichneten Orgelneubauten im flämischen Barockstil und ihre exemplarischen Restaurierungen vornehmlich barocker Orgeln bekannte Firma "Manufacture d'Orgues Thomas" aus dem belgischen Stavelot (Ardennen) hatte hier erstmals ein symphonisches Instrument gebaut, das durch seinen majestätischen Zungenklang, sein dynamisches Schwellwerk und seine poetischen Einzelstimmen total überzeugt. Beim Bau dieser Orgel konnte übrigens auf einen Bestand von etwa 20 historischen Registern einer Dalstein & Haerpfer-Orgel von 1870 zurückgegriffen werden. Das Konzept dieses Instruments geht auf seinen Titularorganisten Maurice Clement zurück, der für Aeolus nun die erste Aufnahme der Orgel vorlegt.
Sein Album „Confluences“, dessen Programmkonzept ausgeht von der Vorstellung eines „Zusammenfließens“, stellt mehrere Werke verschiedener Komponisten unter dem Einfluss Richard Wagners einander gegenüber. Ausgehend von einer Transkription des Tristan–Vorspiels (in einer vom Komponisten arrangierten Konzertversion), verdeutlichen jene Werke die Prägung, die Wagner auf die deutschen wie die französischen Komponisten zwischen der Mitte des 19. und dem Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ausgeübt hat. Die musikalische Idee erfährt eine zusätzliche Rechtfertigung in der Wahl des Instruments: das Instrument der „Manufacture d'Orgues Thomas“ stellt eine gelungene Synthese zwischen französischer und deutscher Klangwelt dar und vermag somit, Liszt und Franck gleichermaßen zu dienen und zu den ausgewählten Transkriptionen einen verführerischen sinfonischen Klang beizusteuern!