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Juvigny (F), Eglise Notre-Dame

Juvigny, Eglise Notre-Dame

Juvigny (F), Eglise Notre-Dame

Der Bau der historischen Orgel in Juvigny wurde 1663 von Jehan der Villers begonnen und nach dessen Tod von Jacques Carouge vollendet.

Am 15. Oktober 1662 schlossen die Franziskaner von Châlons-sur-Marne mit dem örtlichen Schreiner Martin Prestal einen Vertrag über den Bau eines Gehäuses für ihre neue Orgel. Am 16. Januar 1663 verpflichtete sich Jehan de Villers für 3500 Pfund unter Verwendung der Materialien der alten Orgel ein Instrument mit 24 Registern in Martin Prestats Gehäuse zu bauen; die Arbeiten waren bereits weit fortgeschritten, wurden aber am 16. Juli 1663 durch den Tod des Orgelbauers unterbrochen.
Seine Witwe, Cécile Laguille, schloss am 19. September 1663 einen Vertrag mit dem Pariser Orgelbauer Jacques Carouge, der sich verpflichtete, das Instrument fertigzustellen, was nicht problemlos verlief. Die Archive enthalten bis 1791 keine Dokumente über die Orgel.
Für die Aufstellung des Instrumentes in der Kirche von Juvigny — nachdem die dortige Gemeinde es am 28. März 1791 erworben hatte — erhielt der Orgelbauer René Cochu 1500 Pfund.
Die Orgel wurde 1806 von Pierre-Francois-Philippe Lefèbvre aus Verbery (Oise) überarbeitet. Erste Änderungen wurden 1850 von Alfred Abbey vorgenommen, der den Prospekt des Positivs ersetzte, die Disposition änderte, wahrscheinlich das Echo entfernte und einen neuen Windkanal baute. Die Eingriffe von Jean Blési im Jahr 1889 und seinem Nachfolger Charles Didier im Jahr 1893 waren noch gravierender: nach diesen Arbeiten hatte das Instrument seine Windladen und die Mechanik des Hauptwerks verloren und verfügte nur noch über elf seiner ursprünglichen Register sowie acht mehr oder weniger umgebaute und unvollständige Pfeifenreihen.
Nachdem die Orgel 1927 von Henri Firmin wieder aufgebaut worden war, blieb sie bis 1940 in Betrieb. Danach geriet sie in Vergessenheit und wurde erst 1966 von Alain Saint-Denis und Jean Gonnet „wiederentdeckt“, die den Orgelbauer Robert Masset damit beauftragten ein elektrisches Gebläse einzubauen. Philippe Hartmann und Jean Deloye erhielten den Auftrag für eine Teilrestaurierung, welche die Orgelbauer 1968 durchführten. Hierbei stellten sie die noch vorhandenen Register neu zusammen und verliehen dem Pfeifenwerk einen klassischen Intonationscharakter. 1976 ergänzte Philippe Hartmann ein neues Plein-jeu im Positiv.
1985 beauftragte die Direction du Patrimoine den Titularorganisten Eric Brottier mit einer detaillierten Bestandsaufnahme des Instruments im Hinblick auf eine umfassende Restaurierung. Diese wurde dem renommierten Orgelbauer Pascal Quoirin aus Saint-Didier (Vaucluse) anvertraut und von 1990 bis 1994 durchgeführt, nachdem zuvor einige Renovierungsarbeiten an der Kirche selbst vorgenommen worden waren.

Eric Brottier



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