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Lüdenscheid, Christuskirche

Lüdenscheid, Christuskirche

Lüdenscheid, Christuskirche

Die dreimanualige Orgel der Lüdenscheider Christuskirche wurde 1902 von der Firma E.F.Walcker als opus 1035 erbaut.

Die unter der Leitung und nach Plänen des Architekten Gustav Adolf Fischer aus Barmen erbaute Lüdenscheider Christuskirche wurde am 31.Oktober 1902 nach rund 2 1/2 Jahren Bauzeit feierlich eingeweiht. Mit ihren 1200 Sitzplätzen ist sie die größte Kirche im Märkischen Kreis.
Den Grundriss bildet ein griechisches Kreuz. In der Mitte dieses Kreuzes erweitert sich der Raum zu einer großen Kuppel mit einem etwa 16,5m hohen Gewölbe.
Dem Namen Christuskirche wird Ausdruck verliehen durch die Darstellung der drei Ämter Jesu: außen am Turm über dem Hauptportal steht die Figur des lehrenden Propheten. Das Altarbild zeigt den wegen der Sünden der Menschen in Gethsemane Leidenden und im Rundfenster über dem Altar ist der den Tod besiegende Auferstandene zu sehen, der von den himmlischen Heerscharen des Chorgewölbes umgeben ist. Seit 1980 steht das Bauwerk unter Denkmalschutz. Abgesehen von einigen kleinen Änderungen ist es noch heute im ursprünglichen Zustand erhalten.
Am Tage der Kirchenweihe erklang auch erstmals die von der Firma E.F.Walcker aus Ludwigsburg als Op.1035 erbaute Orgel, ein 36-registriges Instrument mit pneumatischen Kegelladen. Über die Einweihung schrieb das Lüdenscheider Wochenblatt am 1. November 1902: "Mächtig durchbrausten jetzt die majestätischen Klänge der neuen Orgel das Haus."
1917 mussten die ursprünglichen hochwertigen Prospektpfeifen aus Zinn an die Heeresverwaltung zum Einschmelzen für Kriegszwecke abgeliefert werden. Erst Nach der Geldwertstabilisierung 1924 konnten dann neue Prospektpfeifen eingebaut werden, allerdings aus billigerem Zink. Im April 1945 erlitt die Kirche durch den Beschuss der alliierten Armee großen Schaden und konnte erst am Reformationstag 1948 wieder für die Gemeinde geöffnet werden. Wenn die Orgel auch nicht direkt getroffen wurde, so war sie doch längere Zeit schutzlos der Witterung ausgesetzt. Ihre Instandsetzung führte die Orgelbaufirma Bernhard Koch durch. Selbige Firma wurde 1957 mit der Modernisierung der Orgel beauftragt. Der Umbau auf elektrische Spiel- und Registertraktur ging einher mit einer Barockisierung der Disposition im Sinne der Orgelbewegung. Im Zuge der Kirchenrenovierung zum 100-jährigen Jubiläum 2002 stellte sich dann auch die Frage nach der Renovierung der Walcker-Orgel, der seitens des damaligen Orgelsachverständigen durchaus Denkmalsqualitäten attestiert wurden. 2006 erhielt die Firma Gebr. Stockmann (Werl) den Auftrag zur Restaurierung des Instrumentes. Hierbei wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:
- Restaurierung des Orgelgehäuses, der Windladen, der Gebläseanlage und des originalen Pfeifenbestandes
- Austausch aller pneumatischer Bauteile
- Wiederherstellung der Disposition von 1902 und Rekonstruktion der 1957 entfernten Register nach Mensuren der Firma Walcker
- Rekonstruktion des Spieltischdesigns
- Modernisierung der beibehaltenen elektrischen Ton- und Registertraktur
- Erweiterung des Pedalumfangs von 27 auf 30 Tasten
- Hinzufügung von Sub- und Superoktavkoppeln
- Einbau einer modernen Setzeranlage (4000 Speicherplätze)
Die Wiedereinweihung der Orgel fand am 3. Adventssonntag 2008 statt.



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