Ich verehre die französischen Cavaillé-Coll-Instrumente. Jeder Organist wird sich an das erste Mal erinnern, als er auf einer Cavaillé-Coll spielte. Sie bringt die Musik auf eine völlig neue Weise zum Leben. Daniel Roth ist Organist in Saint-Sulpice, wo Vierne 130 Jahre zuvor als Hilfsorganist tätig war. Er spielt diese Musik auf der Orgel, auf der Vierne gespielt hätte. Es ist unglaublich aufregend. Wir haben eine solche Fülle an Klangfarben, wir haben diese feurigen Zungenregister, wir haben diese wunderschönen offenen Flöten, wir haben sprudelnde Streicher. Ich werde Ihnen das Ende des Finales aus der 1. Symphonie vorspielen, wohl eines seiner berühmtesten Werke für Orgel. Der Grund, warum ich möchte, dass Sie dies hören, liegt darin, dass die Spannung immer weiter aufgebaut wird, und das ganz ganz Ende des Ganzen ist, als ob die ganze Welt auseinanderfällt. Man spürt den gesamten Raum, man hat das Gefühl, das Gebäude zu sehen, während man zuhört. Ja, gelegentlich ist es ein wenig matschig, aber es ist eine so riesige Akustik, und das ist es, was es bedeutet, dort zu sitzen und dem Instrument zuzuhören. Ich denke, das ist eines der interessanten Dinge, wenn wir über Orgelaufnahmen sprechen. Man muss immer Atmosphäre gegen Klarheit abwägen. Und die Realität ist, dass man in einem riesigen Raum nicht die ganze Zeit absolute Klarheit haben wird, und das ist in Ordnung!