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Le Puy en Velay
Die Orgel der Kathedrale Notre-Dame in Le Puy-en-Velay wurde in den Jahren 1691-1692 durch den Orgelbauer Jean Eustache erbaut. Es handelt sich um eine der bedeutendsten französischen Barockorgeln des 17.Jahrhunderts.

Das prächtige doppelseitige Gehäuse aus Nußbaumholz wurde von Tiremane, Vanneau und Alignan geschaffen. Die Orgel befand sich ursprünglich auf einem Holzlettner, wurde aber 1781 an die Rückseite des Kirchenschiffes versetzt; 1892 wurde es dann auf eine Steinempore an der Nordseite versetzt, was ihren rückwärtigen Prospekt unsichtbar werden ließ. 1937 stellt man sie schließlich hinter dem Chor an der flachen Mauer der Apsis auf. Bei jeder Umsetzung wurde die Orgel natürlich auch verändert.

– 1754 und 1776: Umbau durch Jean Baptiste Isnard (Neffe des berühmten Jean Esprit)

– 1827-1828: bedeutender Umbau durch Joseph Callinet (Erneuerung der Manuale und Bälge, der Mechanik, Reparatur der Windladen von Hauptwerk, Positiv und Récit, Herstellung separater Pedalladen, Veränderungen an einigen Registern, Umänderungen an allen Holzpfeifen…)

– 1848: Einbau eines Schwellwerks durch Ducroquet (42 Töne und 5 Register).

– 1892: Umsetzung der Orgel in das Querschiff und elementare Veränderungen an der Disposition.

– 1937: Umsetzung in den Chorraum durch Debierre-Beuchet-Gloton. Einbau eines großen Schwellwerks und zahlreiche Modifikationen.

Zwischen 1995-1998 wurde die Orgel durch die Firma Boisseau-Cattiaux umfassend restauriert. Dabei kehrte man zur ursprünglichen klanglichen Gestalt des Instrumentes des 17. und 18. Jahrhunderts zurück. Die Firma Férignac stellte die rückwärtige Fassade wieder her. Dabei wurden originale Dekorationselemente wiederverwendet, die zwischenzeitlich in der Kathedrale und im Museum aufgehoben worden waren.

Die Windladen von Hauptwerk und Positiv wurden renoviert, diejenigen von Récit, Echo und Pedal neu angefertigt. Des weiteren wurde eine neue Keilbalganlage gebaut. Die gesamte mechanische Spiel- und Registertraktur wurde neu gebaut. Die originalen Pfeifen wurden restauriert und neue nach altem Vorbild angefertigt.

Bertrand Cattiaux