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Mannheim, Heilig-Geist Kirche
Das klangschöne Instrument der Mannheimer Heilig-Geist-Kirche, 1990 erbaut, ist ein Werk der Orgelbaufirma Karl Göckel aus Mühlhausen-Rettigheim bei Heidelberg. Die Orgel verfügt über 44 Register, verteilt auf drei Manuale (zu 58 Tasten) und Pedal (32 Tasten). Die Spieltraktur ist rein mechanisch. Dabei kann das dritte Manual über einen zuschaltbaren Barker-Hebel mit automatischer Rückstellhilfe gespielt werden. Dieser Barker-Mechanismus macht sich das Abstromprinzip zu Nutze und wurde von Karl Göckel patentiert (DE 4014204 Cl). Er funktioniert also mit Unterdruck statt mit Überdruck, wie die herkömmliche Variante, und arbeitet noch etwas präziser. Die Registertraktur funktioniert elektrisch. Es gibt eine 64-fache Setzeranlage. Das moderne Eichengehäuse symbolisiert mit seinen Formen und Ornamenten die Feuerzungen des heiligen Geistes. Die Disposition zeigt Einflüsse des französischen Orgelbaus, hier insbesondere das Schwellwerk, welches mit vier Zungen besetzt ist. Die Zungenpfeifen werden von der Firma Göckel eigens hergestellt. Eine weitere Besonderheit stellen die zwei Schwellwerke dar. Ganz vorzüglich gelungen sind die vier überblasenden Flöten. So bleibt festzuhalten, daß diese sorgfältig intonierte Orgel mit ihrem kraft- und glanzvollen Klang zu den gelungensten Instrumenten des deutschen Orgelbaus der letzten Jahre zählt. Sie eignet sich in hohem Maße für die Darstellung französischer Orgelmusik dieses Jahrhunderts.