Als einer der letzten großen Persönlichkeiten einer vergangenen Organistengeneration genoß André Fleury sowohl als Organist wie auch als Komponist beträchtlichen Ruhm. Seine Werke gründen fest auf dem Fundament der französisch-symphonischen Tradition, zeichnen sich jedoch immer wieder durch eine sehr individuelle Rezeption dieses Erbes und die für ihn legendäre Virtuosität aus. Mit Denis Comtet, Titularorganist an Saint-François-Xavier, hat sich ein prominenter Vertreter der jüngeren Organistentradition die Aufgabe gemacht, Fleury mit der Aufnahme einiger seiner Werke (Fantaisie, Tryptique, Carillon sur le Victimae, Deuxième Symphonie, In Memoriam) die Ehre zu erweisen. Dies ist ihm zweifelsohne auch gelungen, denn in technischer wie künstlerischer Hinsicht steht er souverän über den Dingen. Comtets große Virtuosität läßt ihn auch bei Fleurys gelegentlich haarsträubenden Schwierigkeiten niemals ins Schwimmen geraten, seine Interpretationen sind ein Ausbund an Mustergültigkeit: sie sind stets am Puls der Musik, sei sie nun sehr energisch oder von eher lyrischer Wesensart: Comtet agiert stets mit sicherer Hand.