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Francesco Maria
Veracini
1690 -
1768
Veracini war Sohn eines Apothekers und erlernte das Violinspiel bei seinem Onkel Antonio Veracini, mit dem er häufig Konzerte gab.
1711 komponierte Veracini ein von Oboen, Trompeten und Streichern begleitetes Violinkonzert, welches beim Krönungsfest zu Ehren Kaiser Karls VI. in der Frari-Kirche aufgeführt wurde. Der junge Giuseppe Tartini hörte 1712 Veracinis Spiel zum ersten Mal und war sehr beeindruckt.
1714 wohnte Veracini eine zeitlang in London, wo er im Queen's Theater Violinsolos als Zwischenspiel in Opern darbot. 1715 verbrachte er einige Zeit in Düsseldorf im Dienste des Kurfürsten Johann Wilhelm und kehrte 1716 zurück nach Venedig. Hier entstanden seine sechs Ouvertüren, die seinen Ruf als Komponist nochmals sehr erhöhten und hier widmete er ein Violinsonatenopus dem Prinzen Friedrich August, Sohn des Königs von Sachsen. 1721 widmete er dem Prinzen ein weiteres Sonatenopus. Der Prinz, der selber ein hervorragender Musikkenner war, holte Veracini in seine Dresdener Residenz, um Kammermusik aufzuführen und um mit ihm zu musizieren, sowie sich um die Anstellung von italienischen Sängern für das Dresdener Opernhaus zu kümmern. Im Laufe der Zeit entbrannte ein Streit über die sündhaft teuren italienischen Opern mit dem Komponisten Johann David Heinichen und dem Kastraten Senesino, bei dem Veracini vor Wut aus dem Fenster des 2.Stockes sprang und seither hinkte.
Zurück in seiner Heimatstadt Florenz 1723 spielte er Kirchenmusik und komponierte ein Oratorium, während dieser Zeit machte er sich einen schlechten Ruf und sein Spitzname wurde "capo pazzo"(Wirrkopf). Der exzentrische und hochmütige Veracini nannte seine beiden Violinen von Jakobus Stainer "Petrus & Paul"
1733 zog er zurück nach London, um dort in vielen Konzerten aufzutreten. Ebenfalls schrieb er dort mehrere Opern, darunter "Adriano in Siria", "La Clemenza di Tito" und 1738 "Rosalinda" sowie 1744 das Oratorium "L'errore di Salomono". Er verließ noch im gleichen Jahr mangels Erfolg die Stadt, deren Musikleben von Georg Friedrich Händels Musik beherrscht war.
Auf der Rückreise wurde er im Ärmelkanal Opfer eines Schiffbruchs, den er überlebte. Er kehrte nach Florenz zurück, dort wurde er beigeordneter Kapellmeister an mehreren Kirchen, wo er sich vollständig auf Kirchenmusik konzentrierte. In seinen letzten Lebensjahren hatte er viele Auftritte als Violinist und Kapellmeister.