Image Froberger edition Vol.4: "Pour passer la mélancolie"
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Mit dem Begriff „Sensation“ soll man ja sparsam umgehen, aber das kürzlich entdeckte "Kortkamp"-Manuskript ist für Froberger-Freunde eine solche, enthält es doch nicht nur verschiedene Werke Frobergers in sehr sorgfältiger Niederschrift, sondern beantwortet - auf erstaunliche Weise - vor allem die Frage, welches Werk Johann Mattheson im 18.Jh. meinte, als er von der "Allemande faite en passant le Rhin" sprach.

Im Kortkamp-Manuskript findet sich die Suite XXVII e-moll und direkt dazu eine ausführliche Beschreibung einer Begebenheit am Rhein, dazu verweisen Zahlen im Text auf korrespondierende Stellen in den Noten! Eine solche Aufschlüsselung eines programmatischen Werkes kommt für die gesamte Musikwelt überraschend. Bob van Asperen hat, nachdem er bereits in der Zeitschrift CONCERTO den Fund kommentiert hat, es sich nicht nehmen lassen, diese wertvolle Quelle einzuspielen und dem Zuhörer die "Beschreibung der Allemande" plastisch vor Augen und Ohren zu führen.

Unter den anderen eingespielten Werken finden sich auch Neuzuschreibungen an Froberger. Im 48 Seiten starken Booklet erläutert Bob van Asperen die neuen Erkenntnisse, unterstützt von zahlreichen Abbildungen.

Diesmal stand für die Aufnahme ein prominentes 2-manualiges Cembalo von ca. 1680 aus der Sammlung des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart zur Verfügung, das kürzlich dem südfranzösischen Instrumentenbauer Claude Labrèche zugeordnet werden konnte.

Die Aufnahme fand in der Schloßkirche Stuttgart statt - dort, wo Froberger selbst wohl seine ersten musikalischen Erfahrungen machte!