Die Französin Hélène Schmitt, international bekannt geworden als Barockgeigerin, nimmt ihr Publikum mit auf unerwartetes Terrain: die 'petites pièces' der sechs Komponistinnen bleiben gewöhnlich unter dem Radar: zum einen wegen ihrer kleinen Form und zum anderen, weil es die Schöpferinnen schon aufgrund ihres Geschlechts schwerer hatten, sich im Musikgeschäft nachhaltig einen Namen zu machen. Umso beglückender ist es, diese Werke von der reinen Romantik bis zum vorsichtigen Aufbrechen der Tonalität nun voller Wärme und Sensibilität präsentiert zu bekommen.
Das Programm von Ladies bewegt sich dabei auf einer französisch-amerikanischen Achse. Passend dazu fanden die Aufnahmen im historischen Pariser Saal einer amerikanischen Mäzenin statt. Die Instrumente sind ebenso mit Bedacht gewählt: Wie damals durchaus noch üblich wird auf Darmsaiten musiziert, und der Steinway-Flügel ist ein historisches Exemplar aus New Yorker Fertigung; auf ihm begleitet eloquent und einfühlsam der Franzose Antoine de Grolée.
Das beiliegende ausführliche Essay von Hélène Schmitt gibt spannende Einblicke in die Biographien und Arbeits- und Lebensbedingungen der Komponistinnen auf beiden Seiten des Atlantiks.