Der Name Dufaut fällt meist gemeinsam mit den Namen anderer Lautenisten seiner Zeit, den Gaultiers, Gallots oder Charles Mouton, wenn die Rede ist von der französischen Lautenschule, die von Ennemond, dem “alten” Gaultier ausging.
Die Musik Dufauts findet sich in ihren Quellen stets neben der anderer Lautenisten: In zwei Sammeldrucken von 1631 und 1638, sowie in mehr als 90 Manuskripten, die meisten davon in Frankreich, England und im deutschsprachigen Raum. Die vorliegende Aufnahme nun ist ganz der Musik Dufauts gewidmet, um sie in ihrer Vielfalt und ihrem Einfallsreichtum zu präsentieren.
Von der Tendenz zur stilistischen Standardisierung und Vereinheitlichung der französischen Musik nach 1650 - ein mindestens gleichermaßen politischer wie musikalischer Geniestreich Lullys - bleibt Dufauts Oeuvre zumindest als Ganzes gesehen noch unberührt. Die verschiedenen Tanzformen sind variantenreich und wenig standardisiert. Der oft unerwartete melodische Verlauf setzt sich nicht selten über die metrische Struktur hinweg. So wirkt die Musik wenig voraushörbar und hält das Ohr des Hörers wach, ganz im Sinne des rethorischen Verständnisses von Musik dieser Zeit.
André Henrich, deutscher Lautenist mit französischer Wahlheimat Paris, ist bereits als Ensemblemitglied auf drei weiteren Aeolus-CDs zu hören. Mit der Aufnahme der sehr selten zu hörenden Suiten von Francois Dufaut legt er sein erstes Solo-Album vor. Aufgenommen wurde diese CD in der herrlichen Akustik der Kirche Saint-Apollinaire im ostbelgischen Bolland.