Der Personalstil César Francks wirkt nachhaltig. Ohne den Lehrer ist die Musik von Joseph Guy Ropartz nicht denkbar. Immer wieder trifft man im – hier komplett eingespielten – Orgelschaffen des Bretonen, der in Lothringen (Nancy) und Straßburg tätig war, auf den Franck’schen Tonfall. Ropartz (1864–1955) ist im aktuellen Musikbetrieb ein seltener Gast. Ob sich das mit diesen CDs ein wenig ändern lässt? Markus Eichenlaub, seit 2010 Domorganist in Speyer, agiert sehr werkdienlich an der 1898 entstandenen Cavaillé-Coll-Orgel im baskischen Azkoitia – einem der spätesten Exemplare des französischen Orgelbau-Großmeisters. Musik und Instrument passen ideal zusammen. Bei den Interpretationen fühlt man sich gut aufgehoben, erlebt eine Bandbreite von sinfonisch bis intim. Ropartz, Jahrgangsgenosse von Richard Strauss, konnte komponieren. Die Spätromantik des Franzosen ist ansprechend. Vierne schimmert mitunter durch. Berührend, wie Ropartz seiner bretonischen Heimat ein musikalisches Denkmal gesetzt hat.