Untrennbar ist der Lebenslauf von Frederick William Holloway (1873 – 1954) mit seiner Wirkungsstätte, dem Londoner Crystal Palace verbunden. Die ausschließlich aus Stahl und Glas erbaute 600 Meter lange Halle entstand 1851 für die die erste Weltausstellung in London und wurde danach in Sydenham im Londoner Stadtbezirk Lewisham noch einmal vergrößert wieder aufgestellt. 1857 erhielt die Halle eine Orgel („Monster-Orgel“) von Gray & Davison and Walker (IV/67, vergrößert 1871 und 1920). Die Halle fasste mehrere 10.000 Zuhörer, so konnten klassische Werke auch nicht betuchten Zeitgenossen nahe gebracht werden. Am 30.11.1936 brannte die Halle ab.
Frederick William Holloway war schon mit 20 Jahren Assistent an dieser Orgel, 1932 wurde er der Leiter der . Von 1909 bis 1950 versah er den Organistendienst in All Saints, Dulwich. Von seinen Orgelwerken, die er in den ersten beiden Dekaden des 20. Jahrhunderts in viktorianischer Tradition schrieb, ist etliches 1936 verbrannt, erhalten sind aber doch einige repräsentative Kompositionen wie zwei Symphonien in e-Moll (Opus 40) und c-Moll (Opus 47), die , die Opus 33 und die Opus 57 und viele Miniaturen.
Die Orgel des Crystal Palace und Holloways Kompositionen atmen den Geist französischer romantischer Orgelsymphonik viktorianisch adaptiert, die unter den Händen des Speyerer Domorganisten Markus Eichenlaub vergnüglich aufblüht. Die Chororgel von Henry John Nelson & Co. (1904, II/21) in St. Bartholomäus in Gackenbach schloss die Orgelbaufirma Krawinkel aus Trendelburg-Deisel 2009 mit der Hauptorgel (Göckel, 1999, II/22) zu einem symphonischen Instrument zusammen, deren mächtige Zungen, darunter eine Tuba im Auxiliare, sich für Holloways Musik regelrecht anbieten. So exzeptionell die Orgel ist, so passend ist die Musik Holloways dazu, die hier wahrscheinlich zum ersten Mal seit Holloways Tod wieder zu hören ist.